Nahwärme – Fragen & Antworten
Die Wärme wird in Form von heißem Wasser (bis zu 95 Grad) über ein wärmegedämmtes, geschlossenes Rohrsystem zu den Abnehmern transportiert. In jedem Haus wird eine Übergabestation installiert, diese leitet die Wärme in die Heizkreise des Kunden. Das abgekühlte Wasser (ca. 50 Grad) wird dann wieder über das Rohrsystem zur Heizzentrale zurückgeleitet. Das Wasser des Nahwärmenetzes und das Heizungswasser beim Kunden sind durch den Wärmetauscher voneinander getrennt, somit kann es nicht vermischt werden oder bei Leckagen auslaufen.
Die üblichen Nahwärme-Übergabestationen für Ein- und Mehrfamilienhäuser sind gegenüber Heizkesseln deutlich kleiner, können an der Wand hängend installiert werden und haben die Größe eines Reisekoffers. Da bei der Nahwärme die Wärmeerzeugung außerhalb des Hauses in Heizzentralen stattfindet, entfällt die gesamte Technik wie Kessel, Öltanks und Schornsteine im Haus ganz. Das schafft Platz im Keller für eine andere Nutzung. Emissionen durch Heizöllagerung im Keller oder Gefahren durch Gasaustritt sind bei der Fernwärme nicht vorhanden.
Als Nahwärme-Versorger bieten wir Ihnen einen Rundum-Service aus einer Hand. Wir kümmern uns um die Koordination von Anschluss, Betrieb und Wartung. Mit einem Anschluss an das Fernwärmenetz müssen Sie sich um nichts mehr kümmern. Sie können mit gutem Gewissen die von uns gelieferte Wärme genießen - zuverlässig und sauber. Als regionaler Anbieter setzen wir auf einen Ansprechpartner vor Ort.
Für Heizung und Prozesswärme wird in Baden-Württemberg mehr als die Hälfte der Energie benötigt. Wer beim Klimaschutz echte Fortschritte erzielen will, muss bei der Heizung ansetzen. Das Heizungssystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende und der Umstellung auf 100% erneuerbare Energien. Wir produzieren Fernwärme vor Ort: Mit erneuerbaren Rohstoffen wie Holzhackschnitzeln, Pellets und Biogas leisten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. In unseren Blockheizkraftwerken (BHKW) erzeugen wir mit Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme unter Einsatz von Erdgas oder erneuerbaren Energien. Nahwärme heißt auch, immer auf dem technologisch neuesten Stand zu sein, denn wir investieren kontinuierlich in die effiziente Nahwärmeerzeugung. Künftige Entwicklungen wie Brennstoffzelle, Wasserstoff und solarthermische Anlagen können zu gegebener Zeit berücksichtigt werden.
Mit einem Nahwärmeanschluss werden die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWärmeG) erfüllt. Wir gehen davon aus, dass auch künftige Verschärfungen der Vorgaben damit abgedeckt werden.
Die Hausanschlusskosten und die sekundärseitige Einbindung werden durch die Förderprogramme 151 (Kredit) und 430 (Zuschuss) der KfWmit 20 % gefördert.
Förderbedingungen sind unter anderem:
- Einbindung eines Energieberaters
- Erstellung eines hydraulischen Abgleichs
Bei Netzen, welche durch KfW-Gelder gefördert wurden (Holzheizungen ohne KWK), kann diese Förderung nicht für die Anschlusskosten beantragt werden, da es sonst zu einer Doppelförderung kommen würde. Weitere Förderungen sind vorgesehen, z.B. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die sind aber aktuell noch nicht beschlossen.
Die verbrauchte Wärmemenge wird mit einem Wärmemengenzähler in Ihrem Haus in Kilowattstunden erfasst. Die Abrechnung erfolgt monatlich nach tatsächlich verbrauchter Wärmemenge, somit entfallen Abschläge bei Erdgas und die Disposition des Heizöleinkaufs. Fernwärmepreise unterliegen der allgemeinen Marktentwicklung und sind von der Entwicklung der eigenen Kosten des Versorgungsunternehmens und einem Faktor, der sich an der regionalen Preisentwicklung orientiert, geprägt. Der Gesetzgeber hat genau festgeschrieben, wie die Preisanpassungen durchzuführen sind. Die Preisänderungsklauseln sind transparent und nachvollziehbar im Vertrag fixiert und können während der Vertragslaufzeit nicht verändert werden.
Verglichen mit der Strom- und Wärmeerzeugung durch einen fossilen Rohstoffmix liegt die CO₂-Ersparnis durch die Nutzung von Holz, Kraft-Wärme-Kopplung und Biogas deutlich niedriger. Als Richtwert können 50% der fossilen Variante angenommen werden. Für jedes Projekt wird die CO₂-Ersparnis individuell berechnet. Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen arbeiten deutlich effizienter als klassische Kraftwerke oder Heizanlagen in Privathaushalten. Das bedeutet, dass sie bei gleichem Einsatz von Primärenergie deutlich mehr Endenergie produzieren und damit der CO₂-Ausstoss deutlich geringer ist.
Der Primärenergiefaktor gibt an, wie das Verhältnis von eingesetzter fossiler Primärenergie zu abgegebener Endenergie ist. Je niedriger der Primärenergiefaktor, desto umweltschonender ist die Energieform und desto besser die Klimabilanz. Der Primärenergiefaktor ist auch die zentrale Rechengröße bei der Ermittlung des Energiebedarfs eines Gebäudes und der darauf basierenden Bescheinigungen, die von der Energieeinsparverordnung gefordert werden.
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